DIE LINKE im Bundestag
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Matthias W. Birkwald

Fatale Suchtlogik – Institut empfiehlt mehr private Altersvorsorge

Pressemitteilung von Matthias W. Birkwald

09.06.2010

"Das ist eine fatale Suchtlogik: Die erhoffte Wirkung bleibt aus, verkehrt sich in das Gegenteil und der Dealer empfiehlt, einfach die Dosis zu erhöhen. Denn die private Altersvorsoge ist zentraler Bestandteil jener Riester-Reformen, die zu den vom DIA korrekt festgestellten Versorgungslücken und drohender Altersarmut geführt hat", kritisiert Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, die Empfehlung des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA), die private Altersvorsorge drastisch auszubauen.

Das DIA hat in seiner Studie "Die Kaufkraft der Renten in der Zukunft" zwar korrekt dargestellt, dass der Kaufkraftverlust der Alterssicherung aus der gesetzlichen Rentenversicherung eine direkte und gewollte Folge der Rentenpolitik der vergangenen zehn Jahre ist. Daraufhin folgert das DIA jedoch, mehr private Altersvorsorge solle die Versorgungslücke schließen.

"Der Vorschlag macht deutlich, in wessen Interesse das DIA agiert", so Birkwald weiter. Deutsche Bank AG, Deutsche Bank Bauspar AG, DWS Investment GmbH und Deutscher Herold AG sind die Gesellschafter und die Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG ist der Kooperationspartner des DIA.

"Gute Arbeit, gute Löhne, gute Rente – das brauchen wir. Der Riester-Faktor und alle weiteren Dämpfungsfaktoren müssen weg, der gesetzliche flächendeckende Mindestlohn von zehn Euro muss eingeführt werden. Wir brauchen nicht mehr private, sondern endlich wieder eine starke gesetzliche Rentenversicherung", fordert Birkwald.

Hintergrund

Die Studie "Die Kaufkraft der Renten in der Zukunft: Wie hoch ist die Inflation für Rentner?" von Reiner Braun und Ulrich Pfeiffer ist im Buchhandel erhältlich.

Die Deutsche Rentenversicherung weist darauf hin, dass die in der Studie zugrunde gelegten Annahmen weitgehend spekulativen Charakter haben und mehr oder weniger willkürlich erscheinen.