Renten-Vorschläge der Jungen Gruppe in der CDU/CSU sind komplett unausgegoren

"Kinderlose sind wesentlich häufiger in Vollzeit beschäftigt und zahlen darum schon heute häufig höhere Rentenbeiträge und mehr Steuern. Umgekehrt wäre es richtig." sagt Matthias W. Birkwald.

30.03.2020

s darf nicht darum gehen, Kinderlose zu diskriminieren, sondern die Erziehungsleistung von Menschen mit Kindern muss in der Rente angemessen berücksichtigt werden“, erklärt Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, zu den Vorschlägen der Jungen Gruppe in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Birkwald weiter:

„DIE LINKE fordert seit Langem, Menschen mit Kindern, die vor 1992 geboren wurden, ebenfalls drei Entgeltpunkte auf ihrem Rentenkonto gutzuschreiben statt lediglich 2,5 – und dies in gleicher Höhe in Ost und West. Davon hört man von der Jungen Gruppe nie etwas.

Im Übrigen sollten Abgeordnete, die es ablehnen, selber Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen, und die sich weigern, Beamtinnen und Beamte, gut verdienende Freiberufler und Selbstständige in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen, zunächst einmal vor ihrer eigenen Haustür kehren. Denn mit einer echten Erwerbstätigenversicherung flössen in den nächsten Jahren deutlich mehr Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung.

Zudem hört man nichts von der Jungen Gruppe in Sachen Ausbau der Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen und Männer und hinsichtlich vollständiger Kostenfreiheit von Kitas. Auch die Forderung nach gleichen Löhnen für gleiche und gleichwertige Arbeit von Frauen habe ich noch nie von der Jungen Gruppe gehört. Dies würde den vielen Müttern auf ihrem Rentenkonto aber wesentlich mehr nutzen als spalterische Vorschläge.

Zudem ist es völlig falsch zu behaupten, wir alle lebten länger. Die Wahrheit ist: 20 Prozent der Menschen in Deutschland versterben vor ihrem 70. Geburtstag. Und Menschen mit geringen Einkommen sterben deutlich eher als Menschen mit hohen Einkommen. Außerdem gibt es zahlreiche Berufsgruppen, die noch nicht einmal bis 60, 63, 65 oder gar 67 Jahre durchhalten können. Das Renteneintrittsalter noch darüber hinaus anheben zu wollen, halte ich für einen katastrophalen Vorschlag, der mit allen demokratischen Mitteln verhindert werden muss. Vielmehr brauchen wir eine abschlagsfreie Rente ab 60 Jahren nach 40 Beitragsjahren.

Die Standardrente mit 47 Jahren zu berechnen, ist nichts anderes als ein fieser Trick, um das Rentenniveau scheinbar anzuheben, ohne dass auch nur ein Rentner oder eine Rentnerin einen Cent mehr in der Tasche hätte.

Fazit: Setzen, sechs!“