Beschäftigungsquoten Älterer kein Grund zum Jubeln

Beschäftigungsquote der 64-Jährigen auf 14,2 Prozent gesunken

31.01.2013

Am 25.01.2013 meldete die Bundesagentur für Arbeit, dass die Beschäftigungsquote der 60- bis 64-Jährigen mit 29,3 Prozent so hoch wie nie sei. Das stimmt, ist aber bei genauerer Betrachtung bestenfalls die halbe Wahrheit. Das ergibt sich aus den Daten, die Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE bei der Bundesregierung und bei der Deutschen Rentenversicherung Bund erbeten hat.

„Eine Beschäftigungsquote von 29,2 Prozent aller 60- bis 64-Jährigen ist kein Grund zum Jubeln. Nur wer mit 64 noch sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist, hat eine Chance, ohne Abschläge in die Rente zugehen. Diese Chance ist aber gesunken. So sicher wie die Rente erst ab 67 nicht mehr Jobs für Ältere schafft, so sicher führt sie zu immer schmaleren Renten und zur mehr Altersarmut. Die Rente erst ab 67 zurückzunehmen wäre ein wichtiger Schritt im Kampf gegen künftige Altersarmut“, so Matthias W. Birkwald.

Die Ergebnisse lauten in aller Kürze:

  • Die Beschäftigungsquote der 64-Jährigen ist gesunken: Von 14,4 Prozent im Juni 2011 auf 14,2 Prozent im Juni 2012.
  • Die Arbeitslosenquote der 60- bis 64-Jährigen ist wieder gestiegen und betrug im Dezember 2012 8,3 Prozent.
  • 71,5 Prozent der Glasmacher und Keramiker, die 2011 in eine Altersrente gingen, mussten Rentenkürzungen durch Abschläge in Kauf nehmen. Bei den Chemiearbeiterinnen und -arbeitern waren 71,4 Prozent betroffen.
  • In fünf von 39 Berufsgruppen lag die Abschlagsquote bei 70 Prozent und darüber. Bei insgesamt 23 von 39 Berufsgruppen lag die Abschlagsquote 2011 bei 60 Prozent und darüber.
  • Gegenüber 2010 stieg die Anzahl der von Abschlägen betroffenen Neurentnerinnen und Neurentner um knapp 17.000 oder fünf Prozent auf 336.856 im Jahr 2011. Die durchschnittliche Abschlagsquote bei diesen Altersrentenzugängen erhöhte sich von 47,5 Prozent auf 48,2 Prozent.

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