Gesetzliche Rente stärken statt auf private Altersvorsorge setzen

04.10.2012

"Wie die Postbank-Studie zeigt, ist das Vertrauen in die private, kapitalgedeckte Altersvorsorge massiv erschüttert. Die Bundesregierung sollte endlich einsehen, dass das Drei-Säulen-Modell der Alterssicherung gescheitert ist, und rentenpolitisch das Ruder herumreißen. Wir müssen die gesetzliche Rente so stärken, dass sie wieder den Lebensstandard sichert und zuverlässig vor Armut im Alter schützt", erklärt Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, zu einer von der Postbank und dem Institut für Demoskopie Allensbach veröffentlichten Umfrage zur privaten Altersvorsorge. Birkwald weiter:

"Dass die Bundesbürgerinnen und Bundesbürger immer weniger in ihre private Altersvorsorge investieren, obwohl sie sich gleichzeitig Sorgen machen, im Alter nicht genügend Geld für den Lebensunterhalt zu haben, ist nur scheinbar ein Widerspruch. Viele, die gerne mehr täten, um ihren Lebensstandard im Alter zu halten, können dies nicht, weil ihnen infolge der Reallohnverluste der vergangenen Jahre schlicht die finanziellen Mittel dazu fehlen. Viel entscheidender ist jedoch, dass die meisten Menschen im Zuge der Finanzkrise das Vertrauen in alle Formen kapitalgedeckter Vorsorge verloren haben. Die staatlich geförderte Riester-Rente hält nur noch jeder sechste Befragte für die ideale Form der Vorsorge, bei Lebensversicherungen sieht es ähnlich aus. Die Bundesregierung muss endlich aufhören, ihre Rentenpolitik an den Interessen der Versicherungskonzerne auszurichten. Stattdessen muss sie die gesetzliche Rentenversicherung wieder in die Lage versetzen, den Lebensstandard zu sichern und wirksam vor Altersarmut zu schützen."