Solidarisch mit den Haribo-Beschäftigten in Wilkau-Haßlau!

#HariboImOsten #Haribo #MenschVorMarge

08.12.2020

Am 6. November verkündete die Unternehmensleitung auf einer Mitarbeiterversammlung die Schließung des Haribo-Werkes in Wilkau-Haßlau in Sachsen bei Zwickau. Die Entscheidung wurde den Beschäftigten in einer kurzfristig anberaumten und nur wenige Minuten dauernden Veranstaltung mitgeteilt. Mit dem Vorgehen hat Haribo auch gegen gesetzliche Bestimmungen des Betriebsverfassungsgesetzes verstoßen, es muss rechtzeitig informiert werden. Im Betrieb arbeiten 150 Beschäftigte. Ein erster Verhandlungstermin zwischen Unternehmensleitung und Betriebsrat blieb ohne Ergebnis. Das Werk ist der einzige Standort von Haribo im Osten der Republik. Hier wurde bereits zu DDR-Zeiten für Haribo produziert. Gegen diesen Beschluss hat sich im Betrieb und in der Region schnell Widerstand formiert. Bei einer Online-Petition konnten über 14.000 Unterschriften gesammelt werden.

Am 21. November fand eine Kundgebung mit über 500 Teilnehmer*innen in Zwickau statt, bei der neben den örtlichen Bürgermeister*innen auch Sachsens Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig (SPD) zu den Beschäftigten und ihren Unterstützer*innen sprach. Auch der Ostbeauftragte der Bundesregierung Wanderwitz und Sachsens Ministerpräsident Kretschmer setzen sich für den Erhalt des Standorts ein, ebenso die örtlichen Bundestagsabgeordneten. Und das langjährige Haribo-Werbegesicht Thomas Gottschalk kritisiert die Schließung: „Wenn man sich auf die Fahne geschrieben hat: ‚HARIBO macht Kinder froh, und Erwachsene ebenso‘ muss man das auch als Arbeitgeber ernst nehmen. Ich bin überzeugt: Mein alter Partner Hans Riegel, der dem Produkt seinen Namen gegeben hat, würde das genauso sehen. Leider sind wir beide nicht mehr im Amt!“.

Am 6. Dezember fand unter dem Motto „Die Lichter dürfen nicht ausgehen“ ein Gottesdienst mit Menschenkette und Lampionumzug in Wilkau-Haßlau statt, bei dem auch ein Statement des Bundesarbeitsministers Hubertus Heil verlesen wurde, der an die Verantwortung des Unternehmens appellierte.