Armut im Alter steigt auch in Köln unaufhörlich an.

Auch in Köln müssen immer mehr Menschen im Alter und wegen chronischer Krankheiten den Weg zum Sozialamt antreten.

08.04.2019
Matthias W. Birkwald: "Eine gute Rente ist möglich und finanzierbar!"

Armut im Alter steigt auch in Köln unaufhörlich an.

Die vom Statistischen Bundesamt vorgelegten Zahlen zur Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung sind erschreckend: Immer mehr Menschen müssen im Alter und wegen chronischer Krankheiten den Weg zum Sozialamt antreten.

In den vergangenen zehn Jahren ist nach den auf meine Anfrage vom Statistischen Bundesamt übermittelten Daten in Köln die Zahl der auf Grundsicherung angewiesenen Menschen um mehr als die Hälfte gestiegen:

Ende 2018 waren 22.766 Menschen davon betroffen gegenüber 15.106 im Jahre 2008.

Auch in Köln gilt: Weder die Altersrenten noch die Renten wegen Erwerbsminderung schützen Menschen vor Armut.
Mit 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr fällt der Anstieg der Grundsicherungsberechtigten auf den ersten Blick eher unspektakulär aus.

Doch ein genauerer Blick auf die Zahlen zeigt eine gefährliche Tendenz:

Im Vorjahresvergleich ist die Zahl der Betroffenen, deren Altersrente nicht zum Leben reicht, bei Männern und Frauen deutlich stärker gestiegen als die der auf Grundsicherung angewiesenen Erwerbsminderungsrentner.

Im Zehn-Jahresvergleich war dies noch umgekehrt.

Trotz der alarmierenden Zahlen zeigt die Grundsicherungsstatistik nicht das ganze Ausmaß der Altersarmut:

Denn das mit der Grundsicherung zugestandene Existenzminimum von bundesweit  796 Euro im Alter und 788 Euro bei Erwerbsminderung liegt deutlich unterhalb der aktuell verwendeten Armutsschwellen von 999 Euro (Mikrozensus) und 1.096 Euro (EU-SILC).

Deshalb fordert DIE LINKE eine Solidarische Mindestrente. 

Diese soll dementsprechend heute 1.050 Euro betragen und  einkommens- und vermögensgeprüft als Zuschlag auf zu niedrige Renten ausgezahlt werden."


In der Anlage finden Sie die aktuellen Daten des statistischen Bundesamtes sowie eine darauf basierende eigene Auswertung im Zehn-Jahresvergleich.