Keine Maloche bis zum Tode

12.07.2017

Es ist in erster Linie die Rentenpolitik der Bundesregierung, die immer mehr Menschen dazu bringt, selbst im Rentenalter noch an der Werkbank oder hinter der Ladentheke zu stehen. Die Absenkung des Rentenniveaus und die schrittweise Verlängerung der Lebensarbeitszeit bis zum 67. Geburtstag zwingen immer mehr Menschen, sich im Alter etwas dazuzuverdienen“, kommentiert Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Rund eine Million Männer und Frauen im Alter von 65 bis 74 Jahren waren demnach im vergangenen Jahr erwerbstätig, etwa 600.000 von ihnen haben zusätzlich zur Rente gearbeitet, für 346 000 war die Arbeit im Alter die wesentliche Einkommensquelle. Birkwald weiter:

„Der enorme Anstieg der Zahl arbeitender Rentnerinnen und Rentner zeigt sich beim Vergleich mit dem Jahr 2006: Damals haben laut Statistischem Bundesamt nur fünf Prozent der 65- bis 74-Jährigen gearbeitet, 2016 waren es elf Prozent. Die Bundesregierung und viele andere werden jetzt wieder behaupten, hier zeige sich die höhere Mobilität, Leistungsbereitschaft und Agilität älterer Menschen. Dass die sich binnen zehn Jahren verdoppelt haben soll, ist aber mehr als zweifelhaft. Hier sehen wir die Folgen des sinkenden Rentenniveaus: Befragungen unter arbeitenden Rentnerinnen und Rentnern haben ergeben, dass rund ein Drittel von ihnen arbeiten muss, weil die Rente allein nicht zum Leben reicht. Das ist völlig inakzeptabel!“