Drei-Säulen-Modell bereits gescheitert

Pressemitteilung von Matthias W. Birkwald

26.10.2016

"Es ist zynisch, wenn die Bundesregierung Geringverdienenden angesichts niedriger Renten empfiehlt, privat vorzusorgen. Das Drei-Säulen-Modell der Alterssicherung ist bereits heute gescheitert", kommentiert Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, Presseberichte zum Alterssicherungsbericht der Bundesregierung. Birkwald weiter:

"Die vollmundigen Versprechen der vergangenen Jahre, das Gesamtversorgungsniveau im Alter aus gesetzlicher Rente, Betriebsrente und privater Altersvorsorge stiege an und würde die Kürzungen der gesetzlichen Rente sogar überkompensieren, sind nun endgültig als hanebüchener Unsinn enttarnt. Es ist kein Wunder, dass die Legitimation staatlicher Institutionen schwindet, wenn die Menschen in sozialen Notlagen auf den freien Markt verwiesen werden.

Wir brauchen wieder ein lebensstandardsicherndes Rentenniveau von 53 Prozent und die Kürzungsfaktoren müssen aus der Rentenanpassungsformel gestrichen werden. Um Altersarmut zu bekämpfen, fordert DIE LINKE eine einkommens- und vermögensgeprüfte Solidarische Mindestrente in Höhe von 1.050 Euro, die ein menschenwürdiges Leben im Alter ermöglicht. Ich fordere Andrea Nahles auf: Fahren Sie nach Österreich und lassen Sie sich von Ihrem sozialdemokratischen Amtsbruder Alois Stöger erklären, wie es geht. In unserem Nachbarland gibt es für normale Beschäftigte sehr gute Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung. Und es gibt eine Mindestrente. Und das Alles ab 65. Es geht also, wenn man will."