Gedenkveranstaltung Aghet - Die Katastrophe

16.05.2015

Am 16. Mai 2015 sprach ich in Köln als LINKER Bundestagsabgeordneter auf der Gedenkveranstaltung „Aghet - Die Katastrophe“ zum 100. Jahrestag des Völkermords an den Armeniern und Armenierinnen im Osmanischen Reich im Jahr 1915/16. Außer mir sprach nur noch ein weiterer Abgeordneter eines nationalen Parlaments, ein Vertreter der HDP. Der Grund dafür, dass DIE LINKE im Bundestag als einzige Bundestagsfraktion eingeladen worden war, ist einfach: DIE LINKE und schon ihre Vorgängerpartei, die PDS, hatte mit Abstand als erste gefordert, den Völkermord an den Armenierinnen und Armenien als solchen anzuerkennen.

Erste Reihe v.l.n.r.: K. Jahn (Fraktionsvors. Grüne Rat der Stadt Köln), H. Akbayir (LINKE Mitglied im Rat der Stadt Köln), Prof. Dr. Mihran Dabag (Ruhr Uni Bochum), M.W. Birkwald MdB, Ziya Pir, M. Yilmaz (Initiator der Veranst.), J. Roters (OB Köln)

Das Besondere an der Veranstaltung war, dass nicht nur die Verbände der vom Völkermord betroffenen Gruppen wie der Armenier, Assyrer und der Pontosgriechen eingeladen waren, sondern auch Vertreter*innen kurdischer, alevitischer und ezidischer Vereine aktiv mit eigenständigen Redebeiträgen an der Gedenkveranstaltung teilnahmen.

Im Gespräch mit Ziya Pir (Parlamentsabgeordneter und Kandidat der HDP, Demokratische Partei der Völker, der bevorstehenden Parlamentswahl in der Türkei)

Der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters eröffnete die auch emotional geprägte Gedenkveranstaltung. Anschließend trugen Mitglieder des Stadtrates von LINKEN, SPD, CDU, Bündnisgrünen und FDP ihre Sicht der Dinge vor, darunter zwei Fraktionsvorsitzende.

Wesentliches Anliegen des Veranstalters war der Wunsch, auf der Grundlage der schonungslosen Aufklärung der historischen Tatsachen eine Verständigung zwischen den beteiligten Gruppen einzuleiten. So wird Versöhnung und eine gemeinsame Zukunft möglich.

Darauf zielen auch die Forderungen der Bundestagsfraktion DIE LINKE in unserem Antrag zur Plenarsitzung des Bundestages am 24. April mit der Überschrift: „100. Jahresgedenken des Völkermords an den Armenierinnen und Armeniern 1915/16 - Deutschland muss zur Aufarbeitung und Versöhnung beitragen“ (Drucksache 18/4335[1]).

In meiner Rede habe ich mich vor den Opfern des Genozids verneigt. Ausgehend von der historischen Mitschuld des Deutschen Kaiserreiches als Bündnispartner und Komplize des Osmanischen Reiches habe ich die Vorschläge der LINKEN vorgestellt, was die Bundesrepublik Deutschland im Bewusstsein ihrer historischen Verantwortung zu dieser Versöhnung beitragen könnte.

Links:

  1. http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/18/043/1804335.pdf