Nicht neu, nicht vollständig, aber blamabel

08.09.2010

„Die Regierung feiert Erfolge auf kläglichem Niveau und ignoriert gegenläufige Tendenzen. Die Daten der Regierungsstudie sind weder neu noch vollständig und schon gar kein Grund zur Freude. Sie sagen mehr über die Jubelkultur der Bundesregierung aus als über die wirkliche Lage älterer Menschen am Arbeitsmarkt“, so Matthias W. Birkwald zur Regierungsstudie über das tatsächliche Renteneintrittsalter, nach der die Deutschen immer später in Rente gehen. Der rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE weiter:

„Die Bundesregierung muss endlich ihre eigenen Zahlen zur Kenntnis nehmen. Sie geben zum Jubeln wahrlich keinen Anlass. Aktuell liegt das tatsächliche durchschnittliche Renteneintrittsalter bei 63,2 Jahren. Seit 1998 hat es sich lediglich um ein Jahr und seit 2005 überhaupt nicht mehr erhöht. Immer mehr Menschen müssen immer höhere Rentenkürzungen hinnehmen, weil sie das Rentenalter von 65 nicht im Job erreichen können. 1998 mussten knapp mehr als ein Prozent aller Neurentnerinnen und Neurentner, die in Altersrente gingen, Abschläge - also Kürzungen - in Höhe von durchschnittlich 49 Euro hinnehmen. Bis 2008 hat sich die Zahl der von Abschlägen Betroffenen um mehr als das 30-fache auf 46,6 Prozent erhöht. Die durchschnittliche Höhe der Abschläge hat sich auf 115 Euro mehr als verdoppelt. Wie vor zehn Jahren haben auch heute nicht einmal zehn Prozent der 64-Jährigen einen sozialversicherungspflichtigen Job. Im Jahr 2000 waren es 3,3, im Jahr 2008 9,9 Prozent. Auf diesem Niveau jubelt die Regierung – das ist eine Schande."

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